Kilometermillionär
Unterwegs für die Landwirtschaft
Es ist ein sonniger Vormittag an einem Samstag Anfang November. Axel Lange steht mit seinem Actros L 1853 auf einem Feldweg und wartet auf die nächste Betankung mit Mais vom Mähdrescher. Seit 18 Jahren ist Axel für die Wulf Transporte GmbH in Attenhausen tätig und fährt Schüttgut, Baustoffe und landwirtschaftliche Erzeugnisse.
Im Schnitt legt er jährlich 100.000 Kilometer zurück und hat in seiner 28-jährigen Laufbahn als Lkw-Fahrer circa drei Millionen Kilometer zusammengefahren. Hauptsächlich regional unterwegs, geht es ab und zu aber auch über die Grenzen in die Schweiz, nach Holland oder Dänemark.
Technische Raffinessen des Fahrens
Axels Fahrzeug ist ein fast neuer Actros mit festem Kipper, ausgestattet mit modernster Technik, darunter auch Predictive Powertrain Control (PPC). Der Kilometermillionär schwärmt von dem Fahrverhalten seines Lkw, der nicht nur leise, sondern auch überaus komfortabel ist. „Ich fühle mich einfach wohl da drin.“ Auch der Abstandstempomat ist für ihn Gold wert.
Sprung ins kalte Wasser
Nach der Schule absolviert Axel eine Ausbildung zum Glaser. Den Lkw-Führerschein macht er bei der Bundeswehr und begibt sich direkt danach hinters Steuer im Baustellenverkehr. An die ersten zwei Wochen erinnert er sich nur ungern zurück, musste er doch direkt allein los auf große Tour, ohne Navi mit Wegbeschreibungen auf Papier. „Ich hatte gar keine Erfahrungen in Innenstädten, das war schon eine echte Herausforderung.“ Wenn er heute zurückblickt, schätzt er die Hilfe, die er mit 21 Jahren in einer kleinen Ortschaft bekam, als bei seinem Anhänger plötzlich der Luftkessel riss. Ein Landwirt half ihm mitten in der Nacht und schweißte das Teil wieder an. „Seine Frau hat mir sogar noch belegte Brote und Kaffee rausgebracht“, schwärmt Axel noch heute.
Nichts für schwache Nasen
Am liebsten fährt der 49-jährige Getreide für die Landwirtschaft. Es macht Spaß mit den Bauern zu plaudern und es geht familiär zu. Nur einmal, als er einen ganzen Kipper voll Anis von einem Feld bis nach Wilhelmshaven befördern musste, wo aus der Gewürzpflanze dann Tees und Süßigkeiten hergestellt werden, verfluchte er seinen Job. „Ich kann dieses Zeug einfach nicht riechen. Mein ganzer Truck roch noch Tage später nach Anis“, erzählt Axel mit einem verzogenen Gesicht.
Ausgleich im Privatleben
Nach einem langen Arbeitstag freut sich Axel auf einen Espresso mit seiner Frau und einen Spaziergang mit seinem Rottweiler, mit dem er im Hundesportverein aktiv ist.
Als Wehrführer der örtlichen Feuerwehr bringt er sich seit über 30 Jahren in seiner Gemeinde ein. Während ihrer Urlaube bevorzugen Axel und seine Frau entspannende Tage an der See in Holland oder in den Bergen, wo sie die Natur beim Wandern genießen. Die Lebensweisheit seines Vaters – „Wenn du es eilig hast, mach langsam“ – hält sich der Lkw-Fahrer in jeder Lebenslage vor Augen.